Städtepartnerschaft Vizille
Neben vielen gelben Ortseingangsschildern stehen mitunter zusätzliche, die trotz ihrer gelegentlich sehr kreativen Gestaltung oft übersehen werden. Sie nennen eine Partnerstadt oder gar Partnerstädte des Ortes, in den man gerade hineinfährt. In den 1970er Jahren erfreuten sich Städtepartnerschaften einer hohen Popularität. An der Spitze der Partnerländer stand vor allem Frankreich, unser Nachbar im Westen, mit mehr als 1.000 Partnerschaften. Aber gerade in unserer heutigen Zeit wird die Bedeutung kommunaler Städtepartnerschaften erneut besonders deutlich und bewusst.
Vielleicht ist auch dies der Grund, weshalb viele Städte derzeit wiederum Partnerschaften mit Städten weltweit begründen.
Unsere Stadt Vöhringen pflegt ebenfalls partnerschaftliche Beziehungen mit Städten in anderen Ländern, so mit Hettstedt, Sachsen Anhalt, mit der Stadt Venaria Reale, Italien, und mit der Stadt Vizille, Frankreich.
Am 20. September 2002 wurde vom ehemaligen Bürgermeister Alain Berhault und Bürgermeister Karl Janson die offizielle Partnerschaftsurkunde mit der Stadt Vizille im Kulturzentrum „Wolfgang-Eychmüller-Haus“ Vöhringen unterzeichnet.
Seit dieser Zeit finden regelmäßige Begegnungen der beiden Städte statt, die durch die jeweiligen Kontakte auch in der Bürgerschaft mit Leben erfüllt werden.
Vizille ist eine französische Gemeinde mit ca. 7.500 Einwohnern im Département Isère in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.
Die Stadt Vizille gehört zum Arrondissement Grenoble und ist Verwaltungssitz des Kantons Oisans-Romanche
Derzeitiger Bürgermeister ist Jean Claude Bizec.
Das Schloss Vizille (französisch Château de Vizille oder Château de Lesdiguières)ist eines der bedeutendsten und prestigereichsten Schlösser der Dauphiné, dem traditionellen Stammland des französischen Thronfolgers bis zur Französischen Revolution.
Das Schloss Vizille ist die Wiege der französischen Revolution.
Die Stadt Vizille hat eine Vergangenheit reich an ganz bedeutenden historischen Ereignissen, die auch heute noch ihre weltweite Bedeutung vergegenwärtigt zeigen.
Die Stadt Vöhringen sieht diese Städtepartnerschaft mit als Zeichen der Versöhnung, aber auch als kommunalen Beitrag zur Völkerverständigung und zur Friedenssicherung.
Einander besser kennen und verstehen lernen - die ursprüngliche Idee für Städtepartnerschaften - sorgt auch heute noch für den Dialog, den Austausch von Wissen und Erfahrungen und das Miteinander zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen.
Bürgerbegegnungen, Schüler- und Jugendaustausch wie er vom Sportclub Vöhringen oder dem Illertal-Gymnasium Vöhringen seit Jahren gepflegt wird sowie die Kooperation den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Kunst und Kultur sowie Umwelt sind die Grundlagen für ein fruchtbares und lebendiges Miteinander.
Sowohl die europäische Integration als auch die mit der Globalisierung einhergehende Internationalisierung sind andererseits eine ständige Herausforderung an die beiden Städte.
Eine Städtepartnerschaft lebt aber vor allem von der Begegnung.
Und eine solche Begegnungsfahrt nach Vizille fand am vergangenen Wochenende wiederum statt.
Revolutionsfeierlichkeiten 2018 in Vizille
Vizille ist, wie oben dargestellt, die "Wiege der Französischen Revolution".
Wenn es tatsächlich eine historische Identitätsmarke des Territoriums von Isere und Vizille gibt, ist es diese einzigartige Geschichte, die durch die Ereignisse der Französischen Revolution gekennzeichnet ist.
Im Rahmen des diesjährigen 230. Jahrestages der Versammlung von Vizille hatten die örtlichen Schulen ein besonders festliches und eindrucksvolles Projekt konzipiert, mit welchem der Eintritt dieser Region und Stadt in die große Geschichte erinnert werden sollte.
Sie wollten die Französische Revolution repräsentieren, um eine Verbindung mit unserer Zeitgeschichte, allen Generationen und Ursprüngen herzustellen.
So versammelte sich eine große Schulparade nach einem festlichen Umzug durch die Stadt auf dem Schlossplatz und im Park der Domäne.
Diese Begegnung sollte auch Teil eines Programms sein, „Mein Aufruf für eine bessere Welt“.
Die Schüler marschierten zu brasilianischen Rhythmen einer Batucada (spezieller Samba-Stil), gespielt von Erwachsenen, aber auch von Bürgermeister Jean-Claude Bizec.
Nachdem sie sich im wunderschönen Schlosspark versammelt hatten, verfolgten sie aufmerksam die von den Schülerinnen und Schülern verfassten „Botschaften der Hoffnung und für eine bessere Welt“ sowie die Tanzaufführungen auf der Bühne.
Schließlich sangen die Kinder mit Riké von der Gruppe Sinsemilla: „Alles Glück der Welt“.
Die Botschaften "Mein Ruf für eine bessere Welt", die in einem Buch der Hoffnungen und Missstände gesammelt wurden, werden nun an den Präsidenten der französischen Republik, Herrn Emmanuel Macron übermittelt.