Lesung "Unter Heiden" mit Tobias Haberl

„Diesen Text traue ich mich nur zu schreiben, weil ihn sowieso niemand liest.“ Damit begann im Magazin der Süddeutschen Zeitung ein Essay, der Kreise zog. Mehr als 500 Zuschriften und eine ebenfalls publizierte Antwort seines Chefredakteurs. Was hatte er nur gewagt?
Der Journalist hatte es gewagt, sich als gläubiger Katholik und Kirchgänger zu outen. Allen Schlagzeilen über Missbrauch und der vermeintlichen Ewiggestrigkeit der Kirche zum Trotz. Was kann das 21. Jahrhundert eigentlich von gläubigen Menschen lernen? Von der Schönheit und vom Trost des Glaubens. „Ich glaube, dass der moderne Mensch darunter leidet, dass er seinen Glauben verloren hat, ohne dass er es merkt. Ich glaube, dass er sein Glück in falschen Dingen und an falschen Orten sucht. Ich glaube, dass er Sehnsucht nach etwas hat, dass er sich nicht erklären kann. Was das sein könnte, steht in diesem Buch.“
Sehr persönlich und empathisch spricht Tobias Haberl über seine Erfahrungen mit seinem Glauben und was es für ihn bedeutet, Christ zu sein, auch wenn er selbst manchmal mit Aspekten der Kirche hadert.
Tobias Haberl, geb. 1975 in Roding, hat Literaturwissenschaften in Würzburg und Großbritannien studiert. Er lebt in München und schreibt seit 2005 für das Süddeutsche Zeitung Magazin. 2016 erhielt er den Theodor-Wolff-Preis für die beste Reportage.