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KRIEG | UND | ... (WÓJNA | A | ...) - 1. Abo & Freiverkauf

26.10.2024
20:00 Uhr – 22:00 Uhr
Kulturzentrum „Wolfgang-Eychmüller-Haus“
Vöhringer Kultur-Abo
im Kulturzentrum "Wolfgang-Eychmüller-Haus"

Als besonderes Extra findet um 19.15 Uhr eine 15-minütige Einführung in den Ablauf der Veranstaltung und eine Erklärung des komplexen Inhaltes im Vorstellungsraum statt. Die Eintrittskarte berechtigt zur Teilnahme.

Wird das aktuelle Geschehen auf die Bühne geholt, so hat die Kunst die Freiheit zur Interpretation. "Krieg |und|...", eine moderne Inszenierung auf der Grundlage des 1. Teils des Oratoriums "Krieg und Frieden" aus der Feder des sorbischen Komponisten Bjarnat Krawc, zaubert eine einmalige Symbiose sorbischer Klassik, Videoinszenierungen und zeitgenössischen Tanztheaters auf die Bühne.

Im Kriegsjahr 1942 schickte der aus der Lausitz und seinem Heimatdorf Radibor ausgewiesene Lehrer Michał Nawka (1885-1968) seinem Freund, dem Komponisten Bjarnat Krawc ein "Lied über den Krieg". Der Krieg tobte noch auf den Wogen allgemeiner Begeisterung und Zuversicht auf den Endsieg. Das Elend Stalingrads war noch nicht abzusehen, als der Dichter schon das Ende dieses euphorischen Irrsinns ahnte. Unermüdlich schuf er in seinem Chemnitzer Exil für eine reformierte sorbische Orthographie, forschte auf sprachwissenschaftlichem Gebiet und schrieb Gedichte. Er überarbeitete das katholische sorbische Kirchengesangbuch und schuf neue Kirchenlieder, von denen eines, auf Flugblättern verbreitet, im Kriegsjahr 1941 erstmals von der Wittichenauer Prozession nach Rosenthal gesungen, schnell zum neuen Hymnus, zum Lied des Widerstandes, Gottvertrauens und Sieges für die katholischen Sorben wurde. Michał Nawka schuf in den finstersten Kriegsjahren unermüdlich in der Hoffnung und Zuversicht, dass das schreckliche Ende einen neuen Anfang bringen würde. Bjarnat Krawc fand für sich in dem ihm zugesandten Gedicht eine hoffnungsvolle Aufgabe. Kurz nachdem er es vertonte, wandte er sich an den Dichter mit dem Vorschlag, daraus ein Oratorium über „Krieg und Frieden“ zu schaffen. Nun entstand im Zeitraum von zwei Jahren, in ständiger Korrespondenz zwischen Dresden und Chemnitz, nach und nach ein 22 Nummern umfassendes Werk für Soli und Chor mit Klavierbegleitung, das „...Bedeutung für die Zukunft, ein sorbisches kulturelles Dokument...“ sein solle.
Měrko Šołta-Scholze
In "Wójna |a|..." wird zunächst nur der erste Teil des Oratoriums - "Wójna - Krieg" -  behandelt. Für die Inszenierung nach einer Idee von Tomas Kreibich-Nawka anlässlich des 75. Todestages des sorbischen Komponisten Bjarnat Krawc wurde das ursprünglich für Soli, Chor und Klavier geschriebene Oratorium von Hans-Peter Preu neu instrumentiert. Die von M. Nawka skizzierten Charakterzüge des "Krieges" werden vom Ballett aufgenommen und in die Darstellung von "Alltagskriegen" überführt - kleine Introspektiven in die Kriege mit "mir" oder die Kriege mit "anderen". In den intensiven Choreografien von Gundula Peuthert werden sie plastisch untermauert und erweitert. 

Kartenvorverkauf direkt hier online bei Reservix oder: Kulturamt der Stadt Vöhringen, Wannengasse 17, Tel. 07306 9622 116, Bücherwelt Senden, Hauptstraße 17, Tel. 07307 9554 45 oder Traffiti Service Center Neue Mitte, Neue Straße 79, Tel. 0731 1662 124